Schwere Zeiten? Wie du sie Schritt für Schritt meisterst
Letztes Jahr gab so eine Phase, in der ich dachte, wenn`s kommt, dann kommt`s aber dicke. Und auch gleich alles auf einmal. Verschiedenste ungeplante Situationen crashten meine Pläne und ich merkte schnell, dass einige dieser Crasher nicht so schnell erledigt sein würden.

In schwierigen Situationen – mach langsam

Letztes Jahr gab so eine Phase, in der ich dachte, wenn`s kommt, dann kommt`s aber dicke. Und auch gleich alles auf einmal. Verschiedenste ungeplante Situationen crashten meine Pläne und ich merkte schnell, dass einige dieser Crasher nicht so schnell erledigt sein würden.

Am Anfang meiner Selbstständigkeit, machten mich solche Phasen unglaublich nervös und ich war oft kurz davor alles hin zu schmeissen, weil ich meinte, nicht in der Lage zu sein, es lösen zu können. Von Selbstzweifeln mal ganz abgesehen.

Na klar, war ich damals der Meinung, dass nur mir das passiert und alle anderen von einer Erfolgswelle zur nächsten gleiten und vor lauter Erfolg gar nicht wissen, von welcher Seite sie zuerst glänzen sollen.

Nach über zwanzig Jahren im Business habe ich jedoch eines gelernt…solche Phasen kommen immer wieder. Das ist das Leben. Du kannst noch so sehr versuchen alles richtig zu machen, es wird immer Herausforderungen geben. Mal mehr, mal weniger Kräfte-und/oder Nervenzehrend.

Arbeitest du mit Menschen zusammen, wird es immer jemanden geben, der sich die Zusammenarbeit ganz anders vorgestellt hat. Oder du selbst stellst fest, dass du meintest, den anderen zu kennen, wo sich aber plötzlich Seiten zeigen, an die du vorher nicht im Traum gedacht hast. Und wo du dich fragst, wie blind du gewesen sein musst, dass du das nicht eher erkannt hast?

Und arbeitest du ausschließlich mit Maschinen oder Technik, so gibt es auch da Phasen, in denen du nicht verstehst, warum das Teil ausgerechnet heute nicht funktioniert. Warum schon wieder der Wartungsdienst von weit her anreisen muss, damit die Produktion nicht zum erliegen kommt. Auch bei Maschinen gibt es gute und schlechte Tage 🙂

Wie gehe ich heute mit solchen Situationen um?

Fakt ist, sie werfen mich nicht mehr so aus der Bahn, wie noch am Anfang meiner Selbstständigkeit. Die wenigsten Situationen schaffen es, dass ich meinen Alltag derart davon dominieren lasse und meine Arbeit nicht erledige.

Heute weiß ich, auch wenn ich das Gefühl habe, es kommt alles auf einmal, so lässt sich nicht alles auf einmal lösen. Viele Dinge sehen mit einigen Tagen Abstand nicht mehr ganz so dramatisch aus, wie im Moment der Erkennung. Sich allein diese Tatsache bewusst zu machen, erleichtert manches. Und ja, manchmal ist für den Moment die beste Lösung einfach abzuwarten und erst einmal gar nichts zu tun.

Andere Dinge sind leider auch nach Tagen oder Wochen noch genauso dramatisch wie sie aussehen. Hier habe ich mir angewöhnt, von Tag zu Tag zu leben und auch hier immer nur im jeweiligen Moment zu entscheiden, was der nächste Schritt ist.

Ich habe mir auch abgewöhnt Horrorszenarien auszumalen, was wann passieren könnte. Hysterisch durch die Welt laufen kann ich immer noch, wenn der Worstcase eingetreten ist. Bis dahin versuche ich entspannt zu bleiben und nicht unnötig Nerven zu lassen.

Dabei hilft es den Fokus klar auf den aktuell wirklich wichtigen Dingen zu halten. Das kann eine Email sein oder die Erledigung eines Auftrages. Das kann aber auch das gemeinsame Abendessen mit der Familie sein oder das Treffen mit Eltern oder Freunden. Was bringt es, sich in diesen – schönen – Momenten die Stimmung mit negativen Gedanken oder Spekulationen über die Zukunft zu vermiesen. An der Sache selbst, ändert sich dadurch gar nichts. Also kann ich auch die Zeit genießen und bestenfalls hinterher – falls es doch Dicke kommt – davon zehren.

Es gab eine Zeit, da habe ich mein Leben in Stunden eingeteilt, damit ich diese Phase überstehe. Wenn mich jemand gefragt hat, ob wir in zwei Wochen einen Termin machen können, konnte ich ihm das nicht sagen, weil ich gar nicht wusste, ob ich dann überhaupt in der Lage sein werde, diesen Termin durchzuführen. Also plante ich immer nur die nächsten zwei Stunden. Die konnte ich überblicken. Bis dahin konnte ich es schaffen. Als es wieder bergauf ging, habe ich auch wieder in größeren Abschnitten geplant. Irgendwann waren es mehr als zwei Stunden, dann konnte ich bis zum nächsten Tag planen. Dann bis zum übernächsten Tag und bald auch bis zur nächsten Woche oder zum nächsten Monat.

Diese Technik nutze ich auch heute noch in schwierigen Situationen. Ich bin dankbar dafür, dass ich bisher nur einmal bis auf wenige Stunden herunter planen musste. Dennoch hat mir diese Zeit sehr geholfen mit schwierigen Situationen umzugehen und zu erkennen, das manche Dinge etwas Zeit brauchen um gelöst werden zu können.

Wie gehst du durch solche Phasen? Was hilft dir in Krisenzeiten?

Ich freue mich auf dein Feedback 🙂

Herzlichst,
deine Dani