Narzisstische Partner oder Vorgesetzte sind inzwischen sehr bekannt. Das es auch narzisstische Mütter gibt, die ihren längst erwachsenen Kindern das Leben schwer machen, wissen dagegen nur wenige. Dabei geht es nicht darum Schuldige zu suchen, sondern für sich selbst zu erkennen. Denn wer die Ursachen erkennt, der kann viel leichter verändern.
Für ein harmonischeres miteinander und für mehr eigene Lebensfreude.
Solange wir nicht erkennen, was die Ursache ist und das Verhaltensweisen von anderen und auch von uns nicht gesund sind, solange leiden viele Menschen weiter.
Die amerikanische Psychologin Susan Forward hat sich viele Jahrzehnte mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung befasst und durch ihre jahrelange Arbeit mit betroffenen Patienten fünf Typen narzisstischer Mütter klassifiziert.
Den ersten Typ habe ich im vorherigen Beitrag genauer vorgestellt. Den Beitrag findest du hier.
Im folgenden Beitrag geht es um die Mutter, die immer im Mittelpunkt stehen möchte.
Sie ist sehr bestrebt sich die Aufmerksamkeit des Umfeldes zu sichern und dabei ist es ihr egal, wie. Das heißt, sie spielt die Dramaqueen genauso wie die Schönheitskönigin. Ihr Kind bzw. häufig sind es die Töchter, haben die Aufgabe, dass die innere Leere ihrer Mutter füllen zu müssen, indem sie sie bestärken und vergöttern.
Natürlich weiß die Tochter selbst als Erwachsene bewusst bis heute nichts, von diesem verantwortungsvollem Job. Dennoch wird sie ihm seit Jahren versuchen gerecht zu werden.
Ursache fehlendes Selbstwertgefühl
Dieser Muttertyp hat kaum Selbstwertgefühl und eine große innere Leere, wie alle narzisstischen Müttertypen. Um das zu kompensieren, versucht sie ständig im Mittelpunkt zu stehen. Das kann der plötzliche Ohnmachtsanfall sein, wenn die erwachsene Tochter oder der Sohn gerade beim Familiengrillabend einen besonderen Erfolg aus seinem Leben verkündet oder sie toppt den Erfolg anderer mit irgendeiner dramatischen Geschichte aus ihrem Alltag. Drama kann sie.
Ein Problem hierbei jedoch ist, dass sie sich nur durch positive Aufmerksamkeit gut fühlt. Wenn ihr erwachsenes Kind wagt sie zu kritisieren oder es eine andere Meinung hat, dann erschüttert es damit unverzüglich ihre innere, sowieso schon instabile Welt.
Dabei nutzt sie Verteidigungsstrategien, indem sie z.B. ein Drama aufführt oder die Aussagen anderer komplett leugnet und zwar so lange, bis der andere es bereut, überhaupt etwas gesagt zu haben.
Wer eine hochgradig narzisstische Mutter hat weiß, dass an allererster Stelle in seinem Leben, die Bedürfnisse und das Glück seiner Mutter steht.
Gleichzeitig bedeutet das für denjenigen selbst, dass er bzw. sie auf eigene Wünsche und Bedürfnisse verzichtet und sich nicht zu einem Individuum entwickeln kann.
Die Fassade muss stimmen
Für diese Mütter ist die äußere Fassade besonders wichtig und um diese aufrecht zu erhalten, dafür tun sie alles. Das kann bedeutet haben, dass ihr Kind seine Lieblingssportart nicht machen konnte, weil die Mutter unbedingt wollte, dass es z.B. Tennis spielt um in gewisse Kreise rein zu kommen oder ein besonderes Ansehen zu erreichen. Manche Kinder mussten auch bei Schönheitswettbewerben mitmachen oder durften nicht das Musikinstrument lernen, für das sie talentiert waren.
Die Erfolge des Kindes waren ihre Erfolge, dahingehend, dass sie sich diese Erfolge zugeschrieben hat, weil sie so eine tolle Mutter ist.
Allerdings nur solange, wie das Kind ihrer Meinung nach nicht zu sehr im Mittelpunkt stand. Sobald es danach aussah, fängt sie an die guten Ergebnisse schlecht zu reden.
Noch schlimmer ist es allerdings war es für das Kind, wenn es keine Erfolge mit nach Hause brachte. Denn dann hat sie es ständig kritisiert, abgewertet und erniedrigt.
Wer in so einem Umfeld einen Fehler macht, führte die Katastrophe schlechthin herbei. Das Kind wurde als faul, dumm und unfähig bezeichnet. Manchen wurde auch gesagt, dass sie zu nichts zu gebrauchen sind. Schlimmstenfalls wurde ihnen gesagt, dass sie eine große Enttäuschung und der Fehler ihres Lebens überhaupt sind und es besser gewesen wäre, wenn sie gar nicht erst geboren wären.
Für Außenstehende, mag das alles sehr hart klingen, aber genau diese Aussagen höre ich von meinen Kunden in meiner Coachingpraxis.
Kommt es dir bekannt vor?
Wenn du das all diese Zeilen liest, dann spüre in dich hinein, was es mit dir macht.
Fühlst du dich angesprochen?
Hast du einiges von dem was hier steht, so oder so ähnlich erlebt?
Dann ist es an der Zeit, das zu erkennen, aufzulösen und zu heilen. Es ist kein Zufall, dass du diesen Beitrag angeklickt hast.
Vielleicht hast du es nicht selbst so erlebt, aber kennst jemanden, der so eine Mutter hatte und heute darunter leidet. Dann leite ihm oder ihr diesen Beitrag weiter. Du kannst so Leben verändern und langjähriges Leiden beenden.
Wichtig zu wissen ist es, dass eine hochgradig narzisstische Person sehr selten zugeben wird, dass sie im Unrecht ist – völlig egal, wie sehr sich daneben benommen oder was sie angestellt hat.
Sie wird alles so drehen, dass der andere daran schuld ist
Sätze wie; Das habe ich nie gesagt.
Das hast du geträumt.
Du hast zu viel Phantasie.
Du bist immer so empfindlich.
Du verstehst mich nie.
sind typische Aussagen von Narzissten.
Was hier passiert, ist, dass die Mutter sowohl das Erinnerungsvermögen als auch das rationale Denken der anderen Person anzweifelt, sodass Betroffene irgendwann ihrer eigenen Wahrnehmung nicht mehr trauen.
Dann kommt schnell der Punkt, wo andere bereuen, dass sie die Sache angesprochen haben, dass sie ihre Meinung gesagt haben und schlimmstenfalls glauben sie den Aussagen ihrer Mutter und zweifeln noch mehr an sich selbst.
Narzisstische Mütter werden dabei nicht unbedingt laut, aber sie können unmissverständlich auch mit Blicken und Gesten oder empörten Ausatmen deutlich zeigen, was sie von der Aussage ihres erwachsenen Kindes halten.
Ein Merkmal narzisstischer Menschen ist es, dass sie sich erhöhen, indem sie andere runter machen, erniedrigen, kritisieren und demütigen. Genau das macht auch eine narzisstische Mutter.
Sie fühlt sich groß und machtvoll, indem sie ihrem Kind das Gefühl gibt minderwertig, nutzlos und wertlos zu sein und indem sie ihm beibringt, dass es sich zu ducken hat.
Im Laufe der Zeit wird die Tochter/der Sohn immer kleiner, bis sie gar nichts mehr sagen, weil sie selbst davon überzeugt sind, nutzlos und wertlos zu sein und sowieso nichts zu sagen haben.
Dieses Verhalten zeigen sie dann nicht nur gegenüber ihrer Mutter, sondern auch in ihrem Job und in ihren Partnerschaften.
Logisch, dass Betroffene so nie und nimmer ihr Potential leben und außerdem das Risiko steigt, dass sie immer wieder an andere narzisstische Menschen geraten, weil deren Verhalten fatalerweise normal für sie ist. Sie kennen es seit ihrer Kindheit und wissen bis heute nicht, dass es auch ganz anders geht und gehen sollte.
Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass es sein kann, dass die Mutter, solange das Kind klein war, und erst recht, wenn es ein kleines Mädchen war, durchaus liebevoll und aufmerksam mit ihm umging. Wer jedoch eine narzisstische Mutter hatte, bei dem hat sich das spätestens mit der Pubertät geändert, denn dann wurde aus dem kleinen, entzückenden Kind, eine erwachsene Frau und damit eine Konkurrentin.
In meiner Coachingpraxis habe ich von Betroffenen erfahren, dass sich deren Mütter zurecht gemacht und aufgehübscht haben, wenn die fast erwachsene Tochter männlichen Besuch bekam, bis hin zu deutlichen Versuchen der Mutter dem jungen Mann näher zu kommen.
Der Unterschied zu einer normalen und gesunden Mutter ist der, dass die normale Mutter gar nicht auf die Idee kommen würde, sich an die männlichen Bekanntschaften der eigenen Tochter heran zu machen. Sie haben nicht ansatzweise das Bedürfnis danach. Weil sie ihre Tochter nicht als Konkurrentin sehen, sondern sich ehrlich mit ihr freuen, dass sie ihre eigenen Erfahrungen in Sachen Liebe machen. Und weil gesunde, normale Mütter sich innerlich nicht leer fühlen.
Normale Mütter können sich in ihre Kinder hineinversetzen und geben ihnen Sicherheit. Narzisstische Mütter verunsichern und demütigen zusätzlich ihre Kinder in den verletzlichsten und unsichersten Situationen.
Was du selbst tun kannst, wenn du eine narzisstische Mutter hast oder hattest?
Zuallererst ist wieder das Erkennen wichtig. Das erkennen, dass du keine Schuld trägst, sondern so konditioniert wurdest.
Das erkennen, dass du immer wertvoll und liebenswert warst und bist, und zwar in jeder Sekunde deines Lebens und das dir die abwertenden Sätze eingeredet wurden. Sie wurden dir eingeredet von jemanden, der unzufrieden war oder ist, der sich innerlich leer fühlt und der die Kritik an dir gebraucht hat oder vielleicht sogar heute noch braucht um sich selbst gut zu fühlen.
Das zu erkennen, kann im ersten Moment sehr schmerzhaft sein, daher erlaube dir zu weinen, wenn Tränen kommen.
Und auch wenn es schmerzhaft ist, ist das erkennen der erste Schritt hin zu Veränderung.
Und ja, du kannst dein Leben verändern, auch wenn du mit einer narzisstischen Mutter aufgewachsen bist. Doch das ist Vergangenheit. Das wird auch immer ein Teil deiner Vergangenheit sein. Aber du kannst jetzt entscheiden, ob diese Wunden heilst und auflöst oder ob der Narzissmus deiner Mutter auch Teil deiner Zukunft sein soll.
Du kannst daran arbeiten und noch sehr viele weitere Blockaden in dir erkennen, die der Narzissmus angerichtet hat. Und wenn du daran arbeitest, erschaffst du dir Stück für Stück dein selbstbestimmtes und glückliches Leben.
Zweiter Schritt
Im zweiten Schritt steigere dein Selbstwertgefühl und deine Selbstsicherheit. Im Internet findest du dazu wunderbare Übungen.
Dritter Schritt
Durchschaue das Verhalten deiner Mutter, wenn ihr euch begegnet und lass dich davon nicht mehr einschüchtern.
Das ganze ist ein längerer Prozess und du wirst deine Schmerzen aus der Vergangenheit nicht von heute auf morgen heilen. Sei deshalb mit dir selbst immer geduldig und liebevoll.
Indem Moment, wo du das Verhalten deiner Mutter durchschaust, hast du eigentlich das Schlimmste hinter dir. Denn du weißt es jetzt. Und du kannst nicht mehr so tun, als ob du es nicht weißt.
Alleine mit diesem Wissen, bist du nicht mehr so manipulierbar wie vorher, wo du das Wissen noch nicht hattest.
Wenn du dich in diesem Beitrag wiedererkennst und ein Thema mit Narzissmus hast, dann melde dich gern bei mir zu einer Kennenlern Session und ich schaue, wie ich dich unterstützen kann. Die Session ist für dich natürlich völlig und kostenlos. Also melde dich jederzeit gern hier an.
Ich freue mich auf dich und wünsche dir eine gute Zeit.
Alles Liebe,
Daniela
Quelle: Susan Forward: „Wenn Mütter nicht lieben“
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