„Ich hat riesigen Erfolg. Mein Unternehmen lief sehr gut. Ich war finanziell unabhängig, hatte sehr gute Aufträge, tolle Kunden, wunderbare Mitarbeiter, großes Auto, trendige Klamotten, ein schickes Haus in bester Lage mit Fernblick im Grünen, eine wunderbare Familie. Alles schick. Dennoch saß ich abends zu Hause auf dem Sofa und habe geweint. Ich wusste nicht warum. Es ging mir doch eigentlich gut. Ich hatte doch wirklich alles. Und trotzdem war ich unglücklich.“
Das erzählte mir vor einiger Zeit eine befreundete Unternehmerin. Sie hat inzwischen ihr Unternehmen verkauft und widmet sich nun der Malerei. Das erfüllt sie. Sie ist ausgeglichener, wieder fröhlich und gelassen und wirkt sehr in sich ruhend.
Nicht nur höher, schneller, exclusiver, luxuriöser, sondern auch bewusster und tiefer
Das Streben nach materiellen Dingen, immer höher, immer weiter, exclusiver, luxuriöser erscheint sehr erstrebenswert. Und es ist auch wirklich ein Genuss in schönen Hotels zu übernachten und in guten Restaurants sich mit nahrhaften Essen und tollen Service verwöhnen zu lassen. Doch wenn im Innen Leere ist, kann keine noch so glänzende Umwelt, die Leere füllen.
Heute werden es immer mehr Menschen, die im Außen (scheinbar) alles haben, doch im Innen unglücklich sind. Dann kommt sehr schnell die Sinnfrage.
Wo man früher diese Frage häufig schnell mit spinnerhaften, seinen Namen tanzenden, in Leinensäcke gehüllten Om-Esoteriker mit Dreadlocks verband, kommt heute die Frage immer mehr in der Businesswelt und in den Vorstandsetagen an.
Es gibt nicht wenige Menschen in hohen Positionen, die ihre Ämter nieder gelegt haben, um lieber bei der Familie, statt im Hotel auf der anderen Seite der Welt zu sein. Um gemeinsam mit Freunden zu grillen, anstatt auf VIP Empfängen sehen und gesehen zu werden.
Geliebt werden seiner selbst willen
Menschen, die wieder sie selbst sein wollen, in einer Umgebung in der sie dafür geliebt werden, anstatt etwas darzustellen, was sie nicht sind, um anderen das Gefühl zu geben, jemand zu sein.
Die Dinge im Außen, so viel und erfolgreich sie auch sein mögen, füllen aber nie das Loch, welches in uns ist, wenn wir im Innen nicht mit uns im Reinen sind.
Das kann der Job sein, in dem wir zwar sehr gut und sehr erfolgreich sind, den wir aber vielleicht nie wirklich wollten. Den wir begonnen haben, weil unsere Eltern oder Großeltern es von uns erwartet haben. Oder bei dem sie sich für uns gewünscht haben, dass er für uns sicher ist und uns gut ernähren wird. Zur damaligen Zeit waren das auch gute Gedanken, denn in dieser Generation, war Selbstverwirklichung nicht angebracht. Zu viele andere Aufgaben und gesellschaftliche Dogmen wogen schwerer.
Angst nicht gut genug zu sein
Ich kenne einige Menschen, die durchs Leben hetzen. Die durch ihr Business und ihren Alltag regelrecht sprinten. Immer die nächste Auftragsunterschrift vor Augen.
Sie sind sehr erfolgreich. Das Traurige aber ist, dass sie ihren Erfolg selbst gar nicht genießen können. Sie sehen ihn nicht einmal. Wenn ich mich mit ihnen unterhalte, finden sie immer jemanden, der besser ist als sie und den sie unbedingt noch toppen möchten. Eine endlose Spirale. Nur leider nicht in Glück und Erfüllung, sondern in Rastlosigkeit, Dauerunruhe, Angst nicht gut genug zu sein, Angst keine Anerkennung zu bekommen und schlimmstenfalls die Spirale in eine Krankheit.
Wenn Sie jeden Montag einen riesigen Koffer voller Geld vor Ihrer Tür stehen hätten, zu Ihrer freien Verfügung – würden Sie dann weiter so leben wir bisher?
Oder würden Sie etwas ganz anderes machen?
Sie kennen die Antwort…