Was ist überhaupt Aufschieberitis, vielen auch bekannt als Prokrastination?
Ein anderes Wort für Prokrastination ist Aufschieberitis. Das immer wieder auf-schieben und ver-schieben von Aufgaben, Vorhaben und Projekten. Manche Aufgaben werden so nie erledigt, was für den Betroffenen häufig Stress und Ärger bedeutet. Andere Aufgaben werden so lange aufgeschoben, bis sie irgendwann unter starkem Termin-und Zeitdruck erledigt werden, was auch wieder zu Stress und oft zu Ärger führt, weil sich herausstellt, dass doch mehr Zeit nötig gewesen wäre, um die Aufgabe qualitativ gut zu erledigen. Für Menschen, die zum Perfektionismus neigen, ein Teufelskreis aus Qualitätsanspruch und verfügbarer Zeit.
Zusätzlich zum Ärger und Stress mit anderen, kommt eigener Ärger über sich selbst hinzu, dass man es schon wieder so lange aufgeschoben hat, um es dann auf den letzten Drücker zu machen.
Es gibt im Internet unzählige Beiträge über Prokrastination. Es gibt auch sehr viele Bücher darüber, jedoch ist die Herangehensweise dort sehr häufig die, dass neben der Erklärung was Prokrastination ist, die Aufschieberitis lediglich auf der kognitiven Ebene, also vom Verstand betrachtet, gelöst werden soll.
Der Verstand kann es nicht lösen
Wenn jedoch das Thema in unserem Unterbewusstsein liegt, dann können wir vom Verstand her, noch so viele Techniken und Strategien anwenden, es wird einfach nicht funktionieren.
Weil das Unterbewusstsein viel mächtiger ist als der Verstand. Wir werden zu (mindestens) 95% von den Programmierungen gesteuert, die in unserem Unterbewusstsein installiert sind und nur max. 5% vom Verstand, von unserem Bewusstsein.
Wirkliche Veränderung passiert im Unterbewusstsein
Das ist auch die Ursache dafür, dass wir noch so viel über ein Thema wissen können, wie wir uns verändern können, neue Entscheidungen treffen etc. Solange im Unterbewusstsein einprogrammiert ist, dass du das nicht verdient hast, dass du das nicht wert bist, dass du mehr beweisen und härter arbeiten musst als andere, solange kannst du dich mit deinem Verstand noch so viel selbst überreden und zwingen – es wird nur zum Teil und nur kurzfristig mit sehr viel Disziplin funktionieren.
Deshalb ist es auch hier, bei der Prokrastination wichtig, die Ursachen zu erkennen und aufzulösen. Alles andere würde bedeuten, du deckst den Schmerz mit Ablenkung, Verdrängung, schlimmstenfalls Tabletten oder Alkohol zu. So spürst den Schmerz vorübergehend nicht mehr, aber dein Grundproblem ist nicht gelöst.
Formen der Prokrastination
Prokrastination zeigt sich in verschiedenen Bereichen. Es kann sein, dass du die Kommunikation mit Ämtern solange aufschiebst, bis du größten Stress damit hast oder schlimmstenfalls sogar Fristen verstreichen lässt und ärgerliche Konsequenzen zu spüren bekommst. Das kann der Bussgeldbescheid sein oder die jährliche Steuerklärung beim Finanzamt.
Prokrastination kann aber auch sein, dass du nie etwas zu Ende bringst. Viele Projekte beginnst und mittendrin aufhörst. Das können Ausbildungen genauso sein wie begonnene Bauprojekte.
Eine sehr fatale Form von Prokrastination ist es, wenn Menschen gesundheitliche Entscheidungen immer wieder aufschieben. Sei es, dass sie körperliche oder seelische Schmerzen haben, sich jedoch keine Hilfe holen, sondern meinen, dass das schon von alleine wieder verschwindet.
Nach dem Motto – es ist von alleine gekommen, also geht es auch wieder von alleine.
Dabei verschlimmert sich oft die Situation bis es irgendwann für eine Heilung zu spät ist.
Vermeidung
Was wir hier deutlich erkennen können ist, dass Prokrastination in erster Linie mit Vermeidung zu tun hat.
Vermeidung von finalen Entscheidungen, Vermeidung von schmerzhaften Situationen, wie z.B. ein Arztbesuch. Vermeidung von Prüfungssituationen, wenn z.B. die Ausbildung nicht zu Ende gebracht wird.
In der Gesellschaft werden Menschen die prokrastinieren, oft schlecht bewertet, in dem Sinne, dass sie als faul gelten, unzuverlässig und chaotisch sind.
Dabei kann Prokrastination ein Symptom für tieferliegende Verhaltensmuster und Glaubenssätze aus der Vergangenheit sein.
Das heißt, demjenigen der prokrastiniert, ist oft gar nicht bewusst, dass das ein Verhalten ist, welches er sich aufgrund von schmerzhaften Situationen in der Kindheit als Schutzstrategie angeeignet hat.
Es gab also mal eine Zeit in seinem Leben, in der er sich die Prokrastination angewöhnt hat, um tiefer liegende Probleme zu lösen.
Prokrastination als Schutzstrategie
Wenn wir uns die Aufschieberitis einmal unter diesem Aspekt anschauen, dass sie eine Schutzstrategie ist, dann können wir auch tiefer schauen, warum diese Schutzstrategie entstanden ist, was sie mit Situationen in der Kindheit zu tun hat und warum sie heute noch angewendet wird.
Eine Schutzstrategie hat, wie der Name verrät, die Aufgabe zu schützen, in diesem Fall vor Schmerz zu schützen.
Jeder Mensch ist in der Kindheit zu 100% von seinen Bezugspersonen, meistens die Eltern oder Großeltern abhängig. Das heißt, bis zum etwa 7. Lebensjahr ist unser überleben abhängig von anderen Menschen.
Gab es in der Kindheit Situationen, wo das Kind seine Meinung gesagt hat, z.B. „Nein, ich möchte am Sonntag nicht mit zu Tante Gerda, denn da langweile ich mich so sehr.“ dann wurden viele mit Liebesentzug bestraft, in dem sie z.B. das versprochene Eis nicht bekommen haben oder indem es Stubenarrest gab oder indem schlimmstenfalls sogar körperliche Gewalt genutzt wurde, um das Kind gefügig zu machen. Das Kind hat so gelernt, dass es sehr schmerzhaft ist, die eigene Meinung zu sagen, also hat es sich die Schutzstrategie angewöhnt, seine Meinung für sich zu behalten und möglichst für Harmonie zu sorgen. Denn so konnte das Kind weiteren Schmerz vermeiden.
Diese Schutzstrategien haben also eine wichtige Aufgabe erfüllt – sie haben uns überleben lassen.
Jeder von uns hat solche Schutzstrategien. Die meisten sind sich derer jedoch nicht bewusst. Doch nur weil sie uns nicht bewusst sind, bedeutet das nicht, dass sie nicht existieren und auch nicht, dass sie nicht mehr in uns wirken!
Solange Schutzstrategien nicht aufgelöst sind, arbeiten sie in uns weiter. Egal, ob du 35, 48, 56 oder 86 Jahre alt bist.
Genauso ist die Prokrastination eine Schutzstrategie bzw. eine Vermeidungsstrategie. Es wird vermieden, dass unangenehme und damit schmerzhafte Ergebnisse entstehen können. Durch die Prüfung zu fallen, den Kredit für das Bauprojekt nicht zurück zahlen zu können, die schmerzhafte Krankheitsdiagnose zu bekommen etc.
Noch tiefer
Unter diesen teilweise bewussten Gründen, liegen viel tiefer die wahren Gründe für unsere Vermeidung.
Wir wollen uns nicht schlecht fühlen.
Wer als Kind erfahren hat, dass es weh tut, Fehler zu machen, dass es weh tut, wenn man scheitert und damit meine ich jetzt nicht die üblichen Folgen eines Fehlers, z.B. die umgekippte Teetasse und der verschüttete Tee auf dem Tisch. Ich meine die schmerzhaften Folgen, die wir durch unsere Bezugspersonen erfahren haben. Das laute schimpfen und der abwertende Blick des Vaters mit dem Satz, dass wir zu blöd zu allem sind. Oder der genervte Blick der Mutter mit der Aussage, dass man mit dir aber auch gar nichts anfangen kann.
Solche Situationen führen dazu, dass wir als Kind das Gefühl bekommen haben, nie gut genug zu sein, nicht wertvoll zu sein und nicht bedingungslos geliebt zu werden. Wir haben dann ein Selbstbild über uns entwickelt, was aussagt, dass wir falsch sind, so wie wie wir sind, dass wir nie etwas richtig machen und das, egal was wir tun, es nie gut genug sein wird.
Diese Gefühle sind noch heute in uns und führen dazu, dass wir nicht unser Potential leben, sondern uns klein halten und keine gute Meinung von uns selbst haben.
Um diese unangenehmen, schmerzhaften Gefühle nicht spüren zu müssen, ist es die Strategie zu vermeiden.
Denn würdest du die Projekte zu Ende bringen, dich der Arztdiagnose stellen etc, entsteht gleichzeitig auch immer die Möglichkeit, dass du scheiterst, dass es schmerzhaft wird, dass andere das Ergebnis beurteilen und bewerten und das du unangenehme Gefühle aushalten musst.
Wenn du aber in deiner Kindheit die Erfahrung gemacht hast, dass dein Ergebnis mit negativen Bewertungen, mit Liebesentzug oder schlimmstenfalls mit körperlicher Gewalt einhergeht, dann ist in dir eine riesige Angst entstanden, solchen Situationen ausgesetzt zu sein.
Unter dem Bewusstsein
All das, ist dir aber nicht bewusst, denn es liegt ganz tief in dir drin, im Unterbewusstsein.
Und wenn diese Angst dort sitzt, steuert sie dich und sorgt dafür, dass du solche Situationen vermeidest, dass sie in deinem Leben gar nicht erst entstehen.
Bewusst merkst du das lediglich daran, dass du bestimmte Situationen immer wieder umgehst oder aufschiebst. Dass du nicht reagierst, dich quasi tot stellst und dich dann, wenn es zu spät ist und der Schaden enorm ist, weil du eben wieder die Fristen verpasst hast, weil die Krankheit jetzt zu weit fortgeschritten ist, fragst, warum du es nicht vorher gelöst hast.
Vom Verstand her, weißt du ganz genau, dass das blöd war. Aber wie bereits erwähnt, der Verstand sind nur höchstens 5%, die Einfluss auf deine Entscheidungen und Handlungen haben.
Fragen zur Selbstreflexion
Daher ist der erste Schritt um das Thema Prokrastination an der Wurzel zu packen, dass du dich selbst fragst, was befürchtest du, dass schlimmstenfalls passiert? Wovor hast du Angst?
Hast du Angst zu scheitern?
Hast du Angst davor, was andere Menschen denken?
Hast du Angst verlassen zu werden, wenn du scheiterst?
Oder – und auch das gibt es – hast du Angst vor Erfolg?
Hast du Angst vor positiven Ergebnissen?
Und auch hier wieder die Frage – was befürchtest du?
Hast du Angst davor, was andere über dich denken?
Das du jetzt vielleicht abhebst?
Das du denkst, was besseres zu sein?
Das du das gar nicht verdient hast?
Das du dann andere Dinge oder Menschen verlierst, wenn du so erfolgreich in diesem Lebensbereich bist?
Ist es die Angst davor, was passiert, wenn dein Selbstbild nicht mehr mit dem Bild im Außen übereinstimmt?
Ist dein Selbstbild das Bild eines Versagers, eines Menschen, der sowieso nie gewinnt, der sich mit dem zufrieden zu geben hat, was er hat und bloß nicht mehr fordern sollte – was passiert mit dem Selbstbild, wenn du plötzlich erfolgreich bist?
Dran bleiben
Wenn du jetzt beim lesen inneren Widerstand spürst oder Gedanken kommen wie, was für ein Blödsinn, sie da erzählt oder das ist alles total unlogisch, dann bleibe jetzt unbedingt dran und spüre weiter in dich hinein.
Denn erstens ist es kein Blödsinn und es ist auch nicht unlogisch und zweitens ist es so, dass wenn du jetzt darauf reagierst mit innerem Widerstand, dann ist es genau das, was dich betrifft.
Vielleicht kennst du ja den wunderbaren Satz: „Wenn es dich trifft, dann be-trifft es dich.“
Es trifft dich, weil es mit etwas in dir in Resonanz geht. Aussagen und Situationen können nur dort mit dir in Resonanz gehen, wo du ein Thema hast.
Hättest du dort kein Thema, wäre dir dieser Text nicht aufgefallen. Du hättest ihn übersehen und selbst wenn du ihn gesehen hättest, hättest du nicht reingeklickt, weil es dich nicht angesprochen hätte.
Da es dich aber angesprochen hat und du jetzt damit in Resonanz gehst, ist dieses Thema in dir und will aufgearbeitet werden.
Selbstsabotage
Prokrastination ist eine Form der Selbstsabotage. Du verhinderst damit nicht nur negative Gefühle und unangenehme Situationen, sondern du verhinderst auch positive Gefühle und schöne, freudige Situationen.
Wenn du mit narzisstischen Menschen aufgewachsen bist, dann hast du in deiner Kindheit viele Situationen erlebt, in denen du dich hilflos und ohnmächtig gefühlt hast. Und wie bereits erwähnt, warst dein überleben als Kind zu 100% abhängig von deinen Bezugspersonen.
In dem Augenblick jedoch, wo wir uns hilflos und ohnmächtig fühlen, können wir eines nicht – und das ist Selbstwirksamkeit.
Selbstwirkamkeit
Selbstwirksamkeit bedeutet, dass wir wissen, dass unser handeln und unsere Entscheidungen einen Einfluss auf unseren Zustand und unsere äußere Welt haben.
Selbstwirksamkeit ist ein Teil von einem gesunden Selbstbewusstsein und gesundem Selbstvertrauen.
Ohne Selbstwirksamkeit gibt es kein gesundes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.
Wer jedoch in seiner Kindheit viele schmerzhafte, widrige Situationen erlebt, wer sich oft hilflos und ohnmächtig gefühlt hat, der kennt keine Selbstwirksamkeit.
Weil du es nicht erlebt hast, wie es ist, von dir aus und mit eigener Kraft etwas zu schaffen, ein Ergebnis zu bekommen. Es gab selten Erfolgserlebnisse und wenn es sie gab, dann sind sie verbunden mit destruktiven Erlebnissen. Dann wurdest du z.B. abgewertet, ob du meinst etwas besseres oder jetzt ganz besonders schlau zu sein.
Stimmen aus der Vergangenheit
Diese Stimmen aus deiner Kindheit, hast du zu deiner eigenen Stimme gemacht.
Das heißt, dass du, wenn du wieder etwas aufgeschoben hast und z.B. die Frist verpasst hast, die ein hohes Bussgeld zur Folge hat, dass du dich zusätzlich nun innerlich selbst auspeitscht und dir genau all die Sätze selbst sagst, die du in der Kindheit von deinem Umfeld gehört hast, sobald etwas nicht so lief, wie es laufen sollte.
Damit machst du dich noch kleiner und fühlst dich schlecht.
Das wiederum führt dazu, dass du dir noch weniger zutraust.
Weil du mit deinen eigenen Abwertungen und der Angst, was jetzt andere von dir denken, deine Angst vor den unangenehmen Gefühlen und dem inneren Schmerz immer größer wird.
Damit wiederholst du deine Geschichten aus der Kindheit immer wieder. Das nennt man ein Verhaltensmuster. Das heißt, du verhältst dich immer wieder so und es passiert immer wieder das gleiche. Und solange du dieses Verhaltensmuster nicht auflöst, wird es immer so weiter gehen.
Auch wenn es paradox klingt, aber dieses destruktive Verhalten gibt uns Sicherheit und deshalb lässt es sich nicht einfach auflösen, mit der Idee vom Verstand oder von gutgemeinten Ratschlägen anderer – mach es doch einfach mal.
Denn dieses Verhalten, welches du in deiner Kindheit entwickelt hast, hat dir damals Sicherheit gegeben und es gibt dir auch heute noch Sicherheit.
Diese Sicherheit kommt über das Gefühl von Vertrautheit. Was uns vertraut ist, gibt uns Sicherheit. Dabei spielt es in dem Moment keine Rolle, ob es ein förderliches Verhalten ist oder ein destruktives.
Es ist wichtig, diese Hintergründe zu verstehen, damit du nicht in Selbstzweifel verfällst und an deinem Wert haderst. Denn gerade wenn unser Umfeld meint, mach es doch „einfach mal“, geh doch „einfach mal“ zum Arzt, bringe es doch „einfach mal“ zu Ende und für uns ist es aber überhaupt nicht „einfach“, dann fühlen wir uns noch schlechter und klein und zweifeln noch mehr an uns selbst.
Wege zur Veränderung
Wie kannst du Prokrastination nun begegnen bzw wie kannst du etwas verändern?
Natürlich können wir hier in diesem Beitrag keine Auflösungsprozesse machen, daher können wir das Grundthema, was individuell bei jedem dahinter steckt hier nicht lösen. Wenn du Interesse daran hast, dieses aufzulösen, dann fülle das Formular auf meiner Website aus https://danielakreissig.de/kennlern-session/ und wir vereinbaren eine, für dich kostenlose, erste Kennenlernsession.
Was du selbst jetzt tun kannst
Wenn du dich wieder dabei ertappst, etwas aufzuschieben, mach dir zuerst ganz klar bewusst, ok, ich schiebe gerade wieder die Angelegenheit auf. Dazu gehört, dass du dich ab jetzt selbst beobachtest und du dir somit immer bewusster wirst.
Leichter geht es, wenn du dazu so oft es geht in die Stille gehst.
Schalte das Radio im Auto aus, lass den Fernseher aus und reflektiere stattdessen deinen Tag.
Scrolle nicht durchs Handy beim essen oder wenn du im Supermarkt in der Schlange stehst. Schalte so viele Ablenkungen wie möglich aus.
Wenn du dann bemerkst, du schiebst etwas auf, dann frage dich wieder ganz bewusst, was versuche ich zu vermeiden? Wovor habe ich Angst?
Beobachte dich selbst und spüre in dich hinein, welche Antworten in dir aufsteigen.
Es kann gut sein, dass dein Verstand dir erzählt, dass du dich nicht um diesen Quatsch zu kümmern brauchst und das in dir Widerstand hochkommt. Das ist normal.
Erinnere dich daran, dass dein inneres System die alte Vertrautheit behalten will. Es merkt natürlich sofort, dass du verändern willst und dich aus der Vertrautheit und damit aus der Sicherheit heraus bewegst. Also gibt es alles, um dich da drin zu halten.
Beobachte auch das einfach nur, ohne zu bewerten. Es gehört zum Prozess dazu und ist ganz normal.
Wenn du deine Antworten hast, was du befürchtest, wovor du Angst hast, dann kannst du dich als nächstes fragen: „Ok, und wenn all das eintrifft, was kann ich dann tun?
Dann werden dir einige Lösungen und Möglichkeiten einfallen.
Ein Beispiel: Du hast Angst davor zum Arzt zu gehen, obwohl du seit längerem körperlichen Schmerz spürst. Frage: Was versuche ich zu vermeiden? Wovor habe ich Angst?
Mögliche Antworten können sein; ich versuche zu vermeiden, dass ich eine unangenehme Diagnose bekomme. Ich habe Angst nicht mehr so kräftig zu sein. Ich habe Angst nicht mehr soviel schaffen zu können.
Gut, dann kannst du nun mit diesen Antworten arbeiten.
Wenn all das wirklich eintrifft, was kann ich dann tun?
Ich kann mich jetzt schon über die Krankheit belesen und viele Informationen einholen. Ich kann einen zweiten Arzt aufsuchen und eine zweite Meinung einholen. Ich kann rechtzeitig geeignete Heilmethoden ausprobieren. Etc
Nach diesem Frage-Antwort Spiel fällt es dir wahrscheinlich etwas leichter, dass eine oder andere doch sofort umzusetzen, denn die Angst hat konkrete Namen und wabbert nicht mehr wie ein Nebel herum. Alleine dass du dich mit deiner Angst auseinersetzt, kann einiges verändern.
Dieses Prozedere kannst du mit jeder Situation machen, die du gerade aufschieben willst.
Wenn du tiefer in das Thema einsteigen und hinderliches Verhalten überwinden möchtest, dann melde dich gern bei mir über diesen Link: https://danielakreissig.de/kennlern-session/
Alles Liebe,
Daniela